Isaac Bashevis Singer

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Isaac Bashevis Singer (Icek-Hersz Zynger), geboren am 14.7.1904 in Radzymin, Polen, stammt aus einer Rabbinerfamilie. Sein Vater, der Rabbiner Singer, war Anhänger des Chassidismus (einer mystischen Sekte, die auf Grundlage der Kabbala eine ekstatische Vereinigung mit dem Göttlichen propagiert), während seine Mutter Batsheba zu den Mitnagidin gehörte (einer streng orthodoxen Sekte, die auf der Thora fußt). So ist der Religionskonflikt zwischen Vater und Mutter auch der Konflikt zwischen Mystizismus und Rationalität – ein Konflikt, der das spätere Werk von Isaac Bashevis kennzeichnet. 1908 zog die Familie nach Warschau, wo der Vater das “beth din” hielt, das traditionelle jüdische Gericht. 1920–1927 war Issac Singer Student des Warschauer Rabbinerseminars; 1926 begann er, unter dem Namen Isaac Bashevis (d.h. “Isaac, der Sohn von Batsheba”) auf hebräisch und jiddisch für eine jiddische Zeitung Geschichten zu schreiben. 1935 emigrierte er in die USA, wo er 1943 die amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt. In New York, seinem langjährigen Wohnort, schrieb er für die jiddische Zeitung “Jewish Daily Forward” Chroniken, Erzählungen und Romane unter dem Pseudonym Isaac Warshofsky (d.h. “Isaak, der Warschauer”). Seine internationale Anerkennung begann 1974 mit dem Roman “Feinde, die Geschichte einer Liebe”. Singer war Mitglied der American Academy of Arts and Science, des ...